Dienstag, 26. Januar 2010

BERLIN, BERLIN, WIR FAHREN NACH BERLIN!

Berlin - größte Stadt Deutschlands, Bundeshauptstadt, Regierungssitz, absolute Kulturmetropole, Szenetreff, historischer Hintergrund, der kaum fassbar ist – was also wollen wir kleinen Männchen für eineinhalb mickrige Tage von diesem Riesen, vielleicht erschlagen werden?
Was wir uns dabei gedacht haben, Samstagmorgen um 6 zu starten, darf man ja gar nicht fragen. Gerade die Spontaneität (haha) und die Verrücktheit, für ganz kurze Zeit mal aus unsrer heimatlichen Provinz raus zukommen, war es vielleicht, die uns diesen Ausflug überhaupt erst hat machen lassen. Das Wochenende versprach eben einen kleinen Touch von Touralltag: Der Freitagabend war schon mit nem Gig belegt, dann der Sonntag - aber eben 500 km weiter weg!
Nach dem netten Akustikründchen auf Anjas Abschiedsparty am Freitag, wo wir lernen mussten, dass 100 Leute keine Geräuschkulisse mehr sind, die man einfach so a capella und mit bloßem Akustik-Korpus und „Pappkarton“ übertönen kann, legten wir uns brav gegen halb 1 ins Bett, um morgens möglichst früh los zu kommen.
Die Aufbruchstimmung war allerdings gegen 6 Uhr morgens kurz verflogen. Man hatte irgendwie doch vergessen, wie kurz 5 Stunden Schlaf waren und musste das erstmal verwinden. Als die Sonne aber auf der Fahrt endlich zu sehen war, änderte sich das allmählich und die Lust auf die Großstadt und das kleine Stück Abenteuer kamen wieder, als die Kamera ausgepackt wurde und an das kurze Roadtrip-Movie gedacht wurde, dass ihr hoffentlich bald zu sehen bekommt! Perfekt also, dass die Fahrt dann noch nicht mal 5 Stunden dauerte.
Angekommen gegen 12 Uhr, kurze Einführung in die Wohnung und Bekanntmachung mit unseren kurzzeitigen Pflegeeltern Siggi und Jöggi, dann los, nach City West, Kudamm – mal ausprobieren, was die Berliner auf der Straße zu unserer Musik sagen! Bei – 9,5 ° C war das aber gar nicht leicht herauszufinden…Nicht nur, dass nicht Viele bei den Temperaturen stehen geblieben sind – nach 4 Liedern mussten selbst wir, die schon bei Schneesturm in Düsseldorf die Zähne zusammengebissen haben, aufgeben. Die Finger waren taub, die Wangen haben gebrannt, Davids kleiner Finger pocht bis heute noch nicht wieder… Immerhin einen kleinen Betrag konnten wir erspielen und damit war das Abendessen fast bezahlt. Dabei merkten wir erst, wie erschlagen man von dieser Größe der Stadt wirklich werden kann. Zeit, uns irgendwie kulturell umzusehen, war sowieso nicht. Vielmehr ist uns aber aufgefallen, dass – vielleicht auch durch die fehlende Zeit bedingt – der Glanz Berlins gar nicht so wahrgenommen werden konnte, wie wir uns das vorgestellt hatten und wie wir es vielleicht auch erwartet hatten. Irgendwie roch das Ganze gar nicht so nach Abenteuer, irgendwie verlor es gegen unsere ganzen großen und guten Erinnerungen, an eine Metropole, in die jeder reisen will. Wir erlebten Berlin von einer anderen Seite, die wir gar nicht so gut beschreiben können, weil wir sie erst gerade kennen lernten. Aber vielleicht war es auch nur die fehlende Zeit, sich mit der Stadt auseinander zusetzen, sich mit ihr zu beschäftigen, vielleicht war es auch der fucking Schnee, der uns langsam echt auf die Eier geht.
Aber der nächste Tag sollte unser Bild noch mal komplett verändern: Nach einer lustigen Nacht in unserer Leihwohnung schliefen wir uns bis 13 Uhr aus. Als wir Siggi und Jöggi verabschiedet hatten, fuhren wir gen Brandenburgertor, um uns bei eisiger Kälte wenigstens ein Stückchen Kultur und Historie anzusehen.
Und dann kam das, wegen dem wir eigentlich hier waren: Das Konzert. Die Chemie zwischen den Noones und uns stimmte irgendwie auf Anhieb, kann man nicht besser beschreiben. Das Rickenbackers entpuppte sich dann auch noch als gemütliche, alte Bar-Kneipe (eher Bar als Kneipe) und als perfekte Location für einen Akustik-Gig. Und die Umgebung versprach nicht zuviel: Das Konzert war gut besucht und der nette, etwas betagte Techniker, zauberte einen wunderbaren Sound auf die Bühne und ins Publikum. Es hat einfach riesig Spaß gemacht, vor einem Publikum zu spielen, das mitgeklatscht und mitgemacht hat, wie es IHM Spaß gemacht hat. Das hat uns unglaublich gefreut und das ganze Wochenende und den vorigen Eindruck davon erst zu so einem gemacht, von dem man sagt, dass es sich mehr als gelohnt hat und einem bestätigt, man hat das Richtige getan!

Wir möchten bei dem Resume dieses hammer Wochenendes aber nicht vergessen, einigen Leuten zu danken, die uns auch hierbei wieder geholfen und echt Freude bereitet haben:

Alex´ Vater, der uns seinen Wagen geliehen hat und uns damit richtig viel Zeit ersparte, Siggi und Jöggi die uns in ihrer Wohnung haben wohnen lassen und uns endlich beibrachten, wie man Kartoffeln richtig kocht, Alex´ Onkel, der diese Bekanntschaft organisiert hat, Felix Schwester, mit der wir einen netten Samstag Abend hatten, den Jungs und Mädels von Noones, mit denen wir einen echt geilen „Kurz-Tour-Abschluss“ in Form eines absolut coolen Konzertes feiern konnten und natürlich den Leuten, die dabei vor uns saßen und standen und uns ihren Applaus geschenkt haben! Wir freuen uns auf nächstes Mal!!! Danke!

Spontan

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