Mittwoch, 28. April 2010

Wenn ich WIRKLICH wollte...

Wenn man einige Tage zu Hause bleibt und einfach nichts tut, kommen einem die seltsamsten Ideen. Und wenn der Sommer dabei immer näher rückt, werden sie noch verrückter. Mein Freund N.(www.blackbookofadiary.blogspot.com) schlägt mir z.B. in letzter Zeit mit zunehmender Ernsthaftigkeit immer wieder vor: „Lass doch heut Abend auf dein Dach legen.“ Bewusst ohne große Besonderheit ausgesprochen, relativ nüchtern und natürlich, damit mein eventuelles „Okay, komm vorbei!“ immer wahrscheinlicher wird. Oder einer der grandiosen Tipps, die ich online gefunden habe: „Bilde eine Leiter aus Menschen und klaue die Werbetafel eines Geschäfts, das du nicht ausstehen kannst“. Oder wie wär´s mit: „Baue ein Floß mit deinen Freunden und versuche von der Fährstelle in Lank-Latum schneller als die Fähre rüber nach Kaiserswerth zu gelangen!“ Oder: Versuche von deinem Rad zu springen und so lange es geht neben ihm herzulaufen, zeige Menschen unterwegs unauffällig den Mittelfinger, setz dich zu Fremden an den Tisch und fang an zu erzählen, kehr kurz zurück zu deinen Wurzeln und spiel mal wieder mit Lego, kämpfe mit deinem Lieblingshelden nochmal gegen die Mächte der Unterwelt,
leg eine Bananenschale in die Fußgängerzone,gehe so nah wie möglich Leuten hinterher, ohne dass sie dich bemerken, versuche jemanden zu hypnotisieren, schreib einen Brief an einen Freund, den du Jahre nicht gesehen hast –


Ganz „einfach“: Sprenge deinen sozialen Rahmen! Ob du das einfach nur tust, um Spaß zu haben und mit deinen Freunden abzuhängen, oder ob du es ernst meinst und dich überwindest, das zu tun, vor dem du schon lange total bocklos stehst, ist ja völlig egal. Zu wie vielen von den Ideen da oben gehört schon wirklich viel Mut? Zu keiner (außer zu der mit dem Floß vielleicht…) und man geht diesen süßen, entzückenden Verrücktheiten trotzdem nicht nach. Man muss sich mal überlegen, vor wie vielen Kleinigkeiten man schon den Schwanz einzieht. Vielleicht nicht aus Angst, aber vielleicht weil man sich immer auf die vermeintliche Ausrede „Wenn ich WIRKLICH wollte, dann könnte und würde ich auch!“ beruft. Was für ein Selbstbetrug. Ich merke doch, was ich an einem einzigen Tag alles will oder gerne tun würde. Und jedes Sitzenbleiben immer damit zu rechtfertigen, dass ich anscheinend doch nicht wirklich gewollt habe, ist doch gelogen. Wann will man denn schon mal WIRKLICH? Nur, wenns um so Brocken geht, wie den Job, die Schule, die Familie, das eigene Überleben? Sind es nicht auch manchmal diese kleinen Spielereien und Bagatellen, die das Leben erst lebenswert machen, es auffrischen und uns einen kleinen Stoß in Richtung Glück versetzen? Ist es nicht wert, auch ihnen einmal nachzugehen? Soviel gehört eigentlich nicht dazu. Und trotzdem bleibt man kleben.



Ich schau mal, ob ich Säge und Holz für das Floß finde – und wenn nicht, ob ich dann wieder zurück ins Bett gehe und das Ganze lieber verschiebe, weil es sich doch als zu aufwändig entpuppt, das Wetter ist ja auch doch gar nicht so schön…

Donnerstag, 8. April 2010

Spontan und die Zukunft

Hey Leute,
nach einer langen Pause im Blog Bereich kommt heute ein kurzes, aber intensives Lebenszeichen aus dieser Ecke von uns. Unsere Internetaktivitäten mussten in den letzten beiden Monaten etwas zurückgehen, leider, aber wie wir schon bekannt gemacht haben zum größten Teil zu Gunsten neuer Songs. Die Nächte im Proberaum wurden länger, die Luft stickiger, aber die Lieder immer ausgereifter, sodass wir euch gestern bei unserem Akustik-Gig bereits alle präsentieren konnten.


Wir stecken im Moment alle in dieser Phase in der bestimmt auch viele von euch stecken und jeder Zweite einen fragt: „Und? Was machst du so danach?“ Dieses Thema trifft (vielleicht zu Recht?) immer wieder auf einen und ich verstecke mich langsam nicht mehr heimlich vor dieser Frage, sondern sage, dass ich keine Lust mehr habe, darüber zu reden. Viel davon steckt in den neuen Songs, viel von einem Scheinwiderspruch in der Pluralität dieser Gesellschaft, die einem einerseits - in dem sie einem ein unglaublich breit gefächertes Angebot an Möglichkeiten bietet – die größte Freiheit verspricht. Andererseits ist es aber genau diese Vielzahl, diese Unüberschaubarkeit des Angebots, die uns in die Aufgabe zwängt, sich so umfassend, gut und intensiv zu informieren, dass man sich auch ja für das Richtige entscheidet. So winzige Schritte liegen mittlerweile zwischen den Kanälen, dass man aufpassen muss, dass man nicht den falschen wählt. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde. Ich weiß nicht, ob ich nicht manchmal lieber in dem kleinen Spar-Markt auf dem Land, weit weg von Stadt und Krach, einkaufen würde, wo ich im Tiefkühlregal nur zwischen zwei Buttersorten entscheiden muss, anstatt in der Metro, wo ich vor einem Dutzend verschiedener stehe, unter denen sich irgendwo DIE Butter für MICH versteckt. Aber vielleicht weiß ich diese Fortschritte auch nur noch nicht zu schätzen, vielleicht sind sie gerade der entscheidende Vorteil unserer Generation, vor dem man keine Angst haben, sondern mit dem man sich beschäftigen sollte. Vielleicht mach ich es mir zu einfach.


Jeder von uns wird am Ende seine Entscheidung treffen, wichtig ist – und das sehen wir in der Band wohl alle so - dass man sich von der Zeit, die diese Entscheidung nun mal fordert, nicht abschrecken lässt. Dass man diesen falschen Druck, dass wieder ein Jahr vergehen könnte, vielleicht zu den schlechten Klischees packen sollte, denen man nicht nacheifert, sondern gegen die man sich zu Gunsten seiner eigenen Zukunft entscheidet.

So, das war das Wort zum Donnerstag, relativ schwer, aber bestimmt nicht neu. Danach noch ein paar wirklich sehr schöne Nachrichten über den Musik und Textbereich hinaus, aus dem Bereich Merchandise von „Spontan“: Seit Neustem sind wir im Besitz von niedlichen Buttons mit vier unterschiedlichen coolen Motiven, die ihr im Shop oder natürlich bei uns Bandmitgliedern bekommen könnt. Außerdem gibt’s ab jetzt ein „Spontan“-T-Shirt, sowohl für Mädchen als auch für Jungen. Auch hier gilt: Im Shop oder auf Konzerten erhältlich. Wie immer hat natürlich alles seinen kleinen Preis bei uns (Ja, es stimmt, Spontan ist jetzt „kommerz“ geworden ;), da auch wir leider noch kein Geld pressen können. Aber alles in einem echt fairen Rahmen und wenn ihr ganz geschickt seit, nehmt ihr eins unserer Set-Angebote wahr, wodurch ihr noch mal spart. Nicht zu vergessen sind die neuen Aufkleber mit neuem Aufdruck, die ihr absolut kostenlos von uns bekommt!

In diesem Sinne freuen wir uns, euch bei einem unserer nächsten Konzerte vielleicht nicht nur im Publikum, sondern auch am Merch-Stand zu sehen. Gelegenheit dazu habt ihr an folgenden Terminen:

23.April: Gemeindehaus
06.Mai: People Clubbar
10.Mai: Mataré Gymnasium

(nähere Infos auf unserer HP: www.spontanmusic.de)

Eure SPONTANs