Montag, 30. November 2009

Spontan - Unplugged in der Düsseldorfer Altstadt

Morgens halb 10 im Forum:
"Wann starten wir denn jetzt heute?"
"Ja, und was nehmen wir jetzt alles mit? Was ist mit der Autobatterie, Felix?"
"Und auf was sollen wir sitzen? Barhocker oder doch eher was niedrigeres??"
"Und wie sollen wir dahin kommen? Bahn oder Auto?"

Ui, Panik vor dem Debut in der Altstadt.
Letztendlich sind wir dann doch um 19 nach 11 mit der Bahn in Richtung Altsadt gefahren und hatten kleine Klavierstühlchen dabei... Alles also nicht so kompliziert, wie wir es uns oft machen...

Dort angekommen wurden erstmal die Auflagen für Straßenmusiker verlesen: Einzig und allein die Düsseldorfer Altstadt kommt in Frage, wenn man mal ein bisschen im Freien musizieren will. Weil man als Straßenmusiker sowohl "eine Bereicherung als auch eine Plage" sein kann, so die Broschüre des heimatlichen Ordnungsamtes. Um zu vermeiden, dass man zu einer Plage wird, darf man dann auch nur zur vollen Stunde anfangen, ne halbe Stunde spielen und muss von halb bis voll dann wieder pausieren. Fromm wie wir sind hatten wir dann natürlich auch vor, uns an die Bedingungen zu halten und sind losgezogen, um das erste Plätzchen zu suchen.

"Was is vorm Carsh-haus?"
"Hm, zu wenig los, lieber näher an den Weihnachtsmarkt"

Als wir Rathausplatz, Bolker und Kapuzinergasse dann überquert hatten, haben wir uns dazu entschieden, gegenüber einem der Stände, in der Nähe von "H und M" in der Altstadt, unsere Instrumente auszupacken. Kaum zu glauben, dass uns schon als wir unsere Stühle hingestellt hatten, ein paar Leute interessiert beobachteten und kurz stehenblieben, um sich das "vielleicht doch mal anzuhören". Wenn wir eins gelernt haben an diesem Tag, dann ist das, sofort anzufangen, wenn man aufgebaut hat und niemals eine zu lange Pause zu machen! Aber das hatten wir zu Beginn eben noch nicht drauf und deshalb sind die ersten potenziellen Zuschauer leider weitergezogen.
Ein bisschen nervös aber gleichzeitig irgendwie aufgeregt und motiviert, weil wir das Ding jetzt endlich wirklich mal durchzogen, fingen wir einfach an. Erstes Stück: "Weniger Genugtuung". Und wir wurden nicht direkt ins kalte Wasser geschubst: Die Leute blieben ab den ersten Zeilen stehen und einige lauschten sogar weit darüber hinaus.
Wir wollten gerade die erste Session beenden und fingen an unsere Instrumente wegzupacken, als ein Mann zu uns angeschlichen kam und uns eine Spende vor die Nase hielt, mit dem verführerischen, unauschlagbarem Angebot: "Das letzte Lied nochmal, irgendwo "Gudrun ich liebe dich!" einbauen und das hier gehört euch." Über Geld spricht man nicht, deshalb nur soviel: Wir haben das Angebot angenommen und kurz darauf hat hoffenltich die ganze Straße entlang jeder Mensch gehört, dass ich Gudrun liebe.
Ich glaube, ich könnte noch unglaublich viel mehr Ereignisse beschreiben,wie zB unsere erste Bekanntschaft mit der Straßenmusiker-und-Bettler-Mafia, von der uns ein ominöser aber absolut netter Kerl den Rücken frei gehalten hat und uns zwei Sessons lang gefolgt ist. Oder von dem Angebot einer Frau, die uns gerne am Freitag im Malkasten sehen würde. Der ganze Tag hat einfach - so blumig sich das auch anhört - einen riesen riesen Spaß gemacht und wir freuen uns darauf, nächstes Wochenende wieder da zu sein. Wann das ungefähr sein wird, sagen wir euch natürlich an, falls ihr Lust und Zeit habt, mitzukommen!

Bis dahin viel Spaß mit dem neusten Podcast hier, der euch einige Bilder von gestern zeigt!







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